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Wetterchroniken aus Grossaffoltern (von Christian Röthlisberger)
 
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Die Wetterchroniken stammen, wie bereits ein Teil der Schneedaten in der vorangegangenen Tabelle, von Christian Röthlisberger aus Grossaffoltern (BE). Als Spezialarzt für Innere Medizin - inzwischen pensioniert - führte er dort eine eigene Praxis. Das Wetter ist für ihn mehr als nur ein einfaches Hobby. Seit 1960 beobachtet er es und notiert jeden Tag folgende Daten: Maximal- und Minimaltemperatur; morgens, mittags und abends Luftdruck; Windstärke und -richtung (Schätzungen); Niederschlagsmenge; Schneehöhe und Dauer der Schneebedeckung; Bewölkungsintensität und -qualität; Auffälliges aus Fauna, Flora und nationalem sowie internationalem Wettergeschehen (vgl. mit Hahnloser C 2003: Regen, Regeln, Rilke. In: Lysser&Aarberger Woche vom 2./3. April 2003). Die meteorologischen und phänologischen Daten wertet er monatlich aus und überträgt sie in einen Jahresplan. Eine Zusammenfassung all dieser Erhebungen kann in den Wetterchroniken gefunden werden, welche er seit 1982 jährlich aufzeichnet (siehe unten). Die Berichte sind durch zahlreiche Bauernregeln, kleine Gedichte und Zitate aus der Literatur angereichert, was sie zu einem wahren Lesegenuss werden lässt!

Über Grossaffoltern und zur Messmethodik von Christian Röthlisberger

Grossaffoltern liegt etwa 20 km nördlich von Bern zwischen Lyss und Jegenstorf im Schweizer Mittelland. Die Landschaft präsentiert sich leicht hügelig mit einer mittleren Höhe von 500 m.ü.M. Da Grossaffoltern ein kleines Dorf ist, kann dessen künstliche Abwärme als Ursache von Trends in den Messreihen vernachlässigt werden. Dies spielt besonders für die Schneebeobachtungen und phänologischen Aufzeichnungen eine Rolle. Die Wetterstation befindet sich an der Dälegasse 8 auf 515 m.ü.M. an einem flachen, nach ESE exponierten Hang.

Bei der Messmethodik interessiert vor allem die Erhebung der Temperatur- und Niederschlagsdaten:

Seit 2002 wird ein Oregon-Funkthermometer zur Messung der Temperatur verwendet. Der Temperatursensor ist 2.5 m über Verbundpflastersteinen an der Südwand eines Gartenhauses befestigt, welches 5 m nördlich des Wohnhauses - und damit teilweise in dessen Schatten - steht. Bei Besonnung dieses Thermometers dient als Ersatz ein zweites Oregon-Instrument auf einem schattigen, ESE-exponierten Balkon des Hauses, 4 m über Grund und 1.5 m von der Hausmauer entfernt. Zu Beginn der Messperiode wurden zwei Minimum-Maximum-Quecksilberthermometer eingesetzt; das eine an letztgenannter Stelle und das andere am Balkongeländer auf der WNW-Seite des Hauses. Heute ermöglichen sie die Überprüfung der automatischen Aufzeichnungen. Wichtig anzufügen ist, dass sowohl die Quecksilberthermometer als auch die Funksensoren mehrmals ausgewechselt wurden. Strahlungsmässig wurde seit Messbeginn nichts unternommen (d.h. keine ventilierte Wetterhütte). Die Berechnung der Mitteltemperatur basiert auf den Ablesungen von 7.00 Uhr, 13.30 Uhr und 21.00 Uhr MEZ, wozu heute die Oregon-Geräte benutzt werden. Seit Einführung der Sommerzeit 1981 wird im Sommer zusätzlich zu den drei Messwerten das Tagesminimum und -maximum hinzugefügt. Damit lässt sich der Störeffekt aufgrund des Zeitwechsels einigermassen ausgleichen. Als Vergleichswerte werden die Messungen der MeteoSchweiz Station Bern hinzugezogen.
Zur Erfassung des Niederschlags steht seit 1980 ein klassischer Hellmann-Niederschlagssammler mit einer Auffangfläche von 100 cm2 und ohne Heizung im Einsatz. Er befindet sich an der Aussenseite des westnordwestlich-exponierten Balkongeländers, rund 1.5 m von der Hausmauer abstehend. Aufgrund eines Baumes musste das Gerät 2003 umgesiedelt werden. Da der neue Standort nicht frei von windinduzierten Störungen ist, entstehen bei Ostlagen Probleme bei der exakten Messung des Niederschlags. Feuchte Ost-Wetterlagen (z.B. Gewitter aus dieser Richtung) ereignen sich in Grossaffoltern nur ausnahmsweise, so dass dieses Manko nicht allzu schwerwiegend erscheint. Die Niederschlagsablesungen, welche jeweils um 7.00 Uhr MEZ stattfinden, werden mit den Aufzeichnungen von Bern in Verbindung gesetzt. In seltenen Fällen werden Lücken (z.B. infolge von Ferien) in der Messreihe von Grossaffoltern mit den Niederschlagsdaten von Bern gefüllt.

Wie bereits erwähnt, werden die Schneedaten von Riggisberg mit jenen aus Grossaffoltern verglichen. Dazu muss ergänzt werden, dass Christian Röthlisberger die Schneehöhe über grasbewachsenem Untergrund ohne Holzbrett misst. Zudem bestimmt er die Schneedeckendauer an einem Sonnenhang, auf einer Ebene und an einem Schattenhang. Bei den Werten in der Tabelle handelt es sich um die Schneebeobachtungen der Ebene. Ferner wird in den Wetterchroniken zwischen Schneeflecken (= natürliche Überbleibsel von Schnee) und Schneeresten (= künstliche Schneeansammlungen; z.B. Dachlawinen, Schneehaufen) unterschieden.

Wetterchroniken seit 1982

Im Anschluss folgt nun die Tabelle mit den einzelnen Wetterchroniken als pdf-Dokumente. Sie wird jeweils zu Beginn des neuen Jahres aktualisiert. Zu beachten ist, dass das Urheberrecht bei Christian Röthlisberger zusammen mit Lorenz Marti, Katharina Zimmermann-Indermühle (mit freundlicher Genehmigung des Zytglogge-Verlags), Silja Walter und Werner Marti liegt!

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