Abb. 1: Komponenten der Davis Vantage Pro2 Plus mit aktiver Belüftung
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Abb. 2: Das Kernstück der Davis bildet der Temperatur-/Feuchtesensor (hier die Innenansicht mit der Messplatine und den Stützakkus für den Ventilator).
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Abb. 3: PC-Material: Server, PCI-Steckkarte, KVM-Switcher, USV
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Verwendete Wetterstationen
Wie unter "wichtige Informationen" auf der Startseite dieser Homepage aufgelistet, werden die Wetterdaten von Riggisberg seit Ende November 2000 erfasst. Zum Einsatz kam zu Beginn der Messkarriere eine WS2200 von Conrad. Seit Ende Dezember 2006 ist eine Vantage Pro2 Plus mit aktiver Belüftung von Davis Instruments in Betrieb (Abb. 1). Ende 2008 wurde die WS2200 definitiv in den Ruhestand geschickt. Zu diesem Zeitpunkt waren die Parallelmessungen mit dem Ziel, Inhomogenitäten zwischen den beiden unterschiedlichen Messstationen zu entdecken, abgeschlossen.
Das Augenmerk der folgenden Ausführungen liegt klar auf der Davis, da die aktuellen Messwerte - und seit Januar 2007 auch die Statistiken - von dieser Station stammen. In Abbildung 1 werden ihre Komponenten vorgestellt. Dazu ist die integrierte Sensoreinheit (Integrated Sensor Suite: ISS) in ihre Bestandteile zerlegt worden. Die ISS sammelt alle Aussenwetterdaten, welche im Sensorschnittstellenmodul (Sensor Interface Module: SIM) zwischengespeichert und per Funk an die Konsole übertragen werden. Der Ventilator des Strahlenschutzschildes sowie das SIM werden beide mit Hilfe von Solarpanels betrieben. Einige Bestandteile zur Montage wurden separat dazu gekauft. Folgende Messgrössen lassen sich schliesslich mit der Davis Vantage Pro2 Plus erfassen:
- Temperatur und Luftfeuchtigkeit (vgl. Abb. 2 für die Innenansicht)
- Niederschlag (in Abb. 1 wurde der Trichter vom Sockel entfernt; siehe auch Abb. 1 in "Kalibrierung")
- Luftdruck (mit der Konsole)
- Wind, Windböen und Windrichtung
- Solar- und UV-Strahlung (in Abb. 1 die beiden schwarzgefärbten Behälter mit den weissen Diffusoren)
Nebst dem Taupunkt (aus Feuchtigkeit und Temperatur) sowie dem Windchill (als Mass der empfundenen Temperatur durch die abkühlende Wirkung des Windes) errechnet die Davis folgende Variablen aus den Messwerten:
- Evapotranspiration (Mass der Verdunstung):
aus Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Sonneneinstrahlung
- Niederschlagsrate:
auf eine Stunde hochgerechnete Niederschlagsintensität
- Hitzeindex (erster Wärmeindex):
aus Temperatur und Luftfeuchtigkeit (bei >32 °C hoch)
- THSW (zweiter Wärmeindex):
aus Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Sonneneinstrahlung und Wind
Die Wetterstation ist an einen AMD Sempron 3400 Desktop mit 1.8 GHz und einer 160 GB Festplatte angeschlossen (Abb. 3). Dabei handelt es sich um die Dell Dimension C 521 Produktpalette. Weiter verfügt die Maschine über einen 512 MB Dual Channel DDR2 533 MHz Arbeitsspeicher. Sie dient auch als Server und bereitet die Daten mit Hilfe der Wettersoftware WsWin (von W. Krenn) für den Internetgebrauch auf. Am 13. Oktober 2019 wurde das System mit einem Intel Nuc Mini PC Kit ersetzt, welches deutlich weniger Strom verbraucht und stabiler laufen sollte.
Die Stromversorgung des Servers erfolgt indirekt über ein USV-System (unterbruchsfreie Stromversorgung). Dazu wird das APC-Produkt Back-UPS CS 650 verwendet (Abb. 3). Es hält die Energieversorgung bei Stromausfall für rund 70 Minuten aufrecht und sorgt dafür, dass keine Daten verloren gehen. Falls ein Unterbruch länger dauern sollte, wird das System sicher heruntergefahren und muss anschliessend (leider manuell) wieder hochgefahren werden. Weiter schützt es den Desktop und das ADSL-Modem vor Spannungsschwankungen. Dies ist bei einem PC, der auch bei Gewittern betrieben wird, mehr als sinnvoll. Über das USV-System lässt sich zudem leicht der Strombezug des Servers kontrollieren, welcher im Normalbetrieb bei rund 56 Watt liegt.
In Abbildung 3 sind schliesslich der KVM-Switcher sowie die serielle PCI-Steckkarte, für die Verbindung der Konsole (Datenlogger) mit dem PC, abgebildet. Neue PCs verfügen häufig nur noch über USB-Steckplätze, was bei der seriellen Version des Davis-Datenloggers den Kauf einer entsprechenden Steckkarte erforderlich macht.
Zum Schluss noch ein paar Worte zur Digitalkamera, von der die meisten Bilder auf dieser Homepage stammen. Seit dem Sommer 2004 wird die Canon Power Shot S60 mit einem 5.0-Megapixel-CCD-Sensor verwendet. Diese Kompaktkamera zeichnet sich durch ein robustes Gehäuse aus, wodurch sie für jede Reise geeignet ist. Die manuellen Einstellmöglichkeiten der Belichtungsparameter (Blende F2.8 bis F8; Verschlusszeit 15 bis 1/2000 Sekunden) und der sonstigen Funktionen sind überragend. Auch der AiAF-Fokus ist in Ordnung, zumal gleichzeitig die satten Farben der Aufnahmen überzeugen. Hingegen ist das 28-100 mm Objektiv nicht berauschend. Besonders im Weitwinkelbereich sind die Verzerrungen oftmals nervig. Da werden die Vorteile einer Spiegelreflexkamera deutlich. Als weiterer Schwachpunkt ist der Lithium-Ionen-Akku (NB-2LH) zu erwähnen. Dieser entlädt sich v.a. bei Langzeitbelichtungen erstaunlich rasch. Zur Wetterphotographie eignet sich diese Kamera trotzdem hervorragend (ausser ein Nahgewitter während der Nacht sollte einmal länger als 3 h dauern).